Knapp vorbei ist auch daneben! So oder so ähnlich könnte das Fazit der männlichen Landesauswahl Jahrgang 2005/2006 beim diesjährigen Bundespokal lauten.
Nach dem Sieg des MeckPommCups im September und des Bundespokals im Oktober, ist die Mannschaft voller Vorfreude und Ambitionen zum „Heimspiel“ nach Münster gereist. Dort bestritt man einen mehrtägigen Lehrgang, bevor es am Freitag ernst werden sollte.
Im ersten Gruppenspiel fand die Auswahl gut ins Spiel und besiegte Rheinland-Pfalz mit einem 2:0. Es folgte eine lange Pause, bevor es im letzten Spiel des Tages um nicht weniger als den Gruppensieg gegen Bayern ging. Ein Spiel mit vielen Hochs und Tiefs, Führungswechseln und vielen langen Ballwechseln. Am Ende musste man sich jedoch 2:1 (13:15 im Tie-Break) geschlagen geben. Das Ergebnis bringt dieses knappe Spiel deutlich zur Geltung.
Nun musste man also den „Umweg“ über die Zwischenrunde am Samstagvormittag gehen. Dort wartete der alte Bekannte und Halbfinalgegner aus dem Oktober, der Hamburger-Volleyball-Verband. Die Jungs erinnerten sich noch gut an das Spiel, welches sie damals knapp aber trotzdem mit 2:0 für sich entscheiden konnten. Dieses Mal sollte es zumindest in Satz 1 ähnlich laufen. Ein etwas verhaltener Start machte den Auswahljungen Schwierigkeiten, aber man konnte sich dennoch Satz 1 sichern. Im 2. Satz zeigten die Jungs ein anderes Gesicht und konnten Diesen deutlich für sich entscheiden. Das Viertelfinale war damit gesichert.
Am Nachmittag wartete mit Thüringen ein richtig dicker Brocken auf den WVV. Gespickt mit Nationalspielern und lauter Musik wurde deutlich gemacht wer hier den Ton angeben will. Die WVV Jungs starteten fulminant in die Partie und lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Leider wurde die Euphorie durch den Außenbandriss von Mittelblocker Tom Becker getrübt. Er landet unglücklich auf dem Fuß eines Gegenspielers und zog sich diese schwere Verletzung zu. Minutenlang wurde er auf dem Feld behandelt, bis er schließlich unter Applaus an den Spielfeldrand getragen wurde. Es galt wieder den Fokus auf das Spiel zu finden, allerdings unter diesen Umständen keine Selbstverständlichkeit. Es entwickelte sich eine enorme Teamdynamik und nach jedem Punkt wurde der neue Leitspruch „Für Tom“ gerufen. Man konnte tatsächlich den ersten Satz für sich entscheiden und stand nun einen Satz vor der sicheren Medaille und dem Halbfinale. Im zweiten Satz sah alles bestens aus und man führte mit 22:19. Nun nahm sich der Diagonalspieler der Thüringer, und auch der Nationalmannschaft, ein Herz und servierte mehrere Asse, so dass man am Ende 23:25 unterlag. Im Tie-Break war es erneut der Diagonalspieler, der diesem Satz seinen Stempel aufdrückte. Am Ende stand zum zweiten Mal ein 13:15 im Tie-Break auf der Anzeigetafel, wie zuvor schon gegen Bayern.
Die Mannschaft wirkte niedergeschlagen, da der Traum einer Medaille geplatzt war. Nun musste man 50 Minuten nach Spielende erneut aufs Parkett, um gegen Berlin das Platzierungsspiel zu bestreiten. Ein sehr zähes Spiel, welches man erneuet im entscheidenden 3. Satz verlor. Eine erneute Verletzung überschattete das Ergebnis. Libero Oskar Bialas knickte leicht um und konnte das Turnier nicht auf dem Spielfeld beenden. (Für ihn gab es nach dem Turnier glücklicherweise Entwarnung)
Sonntag stand nur noch ein Spiel auf der Tagesordnung, Platzierungsspiel um Platz 7 erneut gegen Rheinland-Pfalz. Die Spieler, die bislang weniger gespielt hatten, bekamen die Möglichkeit sich zu präsentieren und sicherten den 7. Platz mit einem deutlichen 2:0.
Knapp vorbei ist auch daneben! Dieses Sprichwort passt auf das Turnierwochenende. Entschieden doch nur 2 Punkte über eine sichere Medaille. Aber die Jungs werden wiederkommen und beim letzten Bundespokal 2023 nochmal alles geben um den Traum der Medaille wahr werden zu lassen.
„Ein großes Lob und Dankeschön an alle Vereinstrainer, Eltern und Athleten für die aufopferungsvolle Zeit in den letzten Jahren ohne die, diese Jungs nicht da wären, wo sie jetzt sind.“ merkte Landestrainer Olli Gies nach dem Turnier an.
3 Spieler hatten nach dem Turnier allerdings noch Grund zur Freude. Tom Borchert und Neo Laumann wurden für das WEVZA Turnier in Frankreich und die anstehende Europameisterschaft in Georgien nominiert. Julian Hikel darf sich als Nachrücker noch Hoffnung machen.
Den Bundespokal spielten:
- Fabio Bertea (Moerser SC)
- Oskar Bialas (VoR Paderborn)
- Julian Hikel (Rumelner TV)
- Jonathan Bungert (Rumelner TV)
- Levi Weissenbach (Rumelner TV)
- Leif Stecker (VV Humann Essen)
- Tom Borchert (VV Humann Essen)
- Damian Baker (TPSV Bielefeld)
- Henry Kentzler (TPSV Bielefeld)
- Aaron Wälde (Dürener TV)
- Tobias Müller (Dürener TV)
- Neo Laumann (Dürener TV)
- Tom Becker (Dürener TV)
- Jonathan Meisen (Dürener TV)
Betreuerteam:
- Oliver Gies (Trainer)
- Louis Wieczorek (Co-Trainer)
- Stephan Hoppe (Physiotherapeut)