Erläuterungen zum Baustein „Organisation optimieren“
Der Baustein „Organisation“ richtet sich vor allem an

• Studierende des Faches Sport
  
• Referendare und Referendarinnen in der 2. Phase der Lehrerbildung und
  
• fachfremd unterrichtende Lehrkräfte mit wenig Volleyballerfahrung
  
• angehende Übungsleiter
  

Erfahrene Sportlehrkräfte und Übungsleiter/Trainer werden bei der Analyse der Animationen vermutlich häufig eine Bestätigung der eigenen Praxis erhalten und die dargestellten Alternativen als vielleicht eher „banale“ Selbstverständlichkeit registrieren.

Langjährige Erfahrungen in der schulpraktischen Ausbildung von angehenden Sportlehrern und Sportlehrerinnen habe immer wieder gezeigt, dass von den Studierenden Unterricht in der Regel sehr aufwändig geplant worden ist, häufig dann aber kleine Fehler in der Organisation des Unterrichts eine optimale Umsetzung der Planungen zunichte machten.
Ein authentisches Beispiel aus einem Lehrtraining mit Studierenden:
Ein Student hatte in einer 3. Klasse das Üben an einer Gerätebahn geplant. Nach dem einleitenden Teil der 45minütigen Unterrichtsstunde ließ er von den Schülern alle Bestandteile der Gerätebahn aufbauen. 10 Minuten vor dem Ende der Unterrichtszeit konnte zum ersten Mal an der Gerätebahn geübt werden. Jeder Schüler durchlief sie zweimal, danach musste alles wieder abgebaut werden, damit die nächste Unterrichtsstunde pünktlich beginnen konnte.
Mit diesem Baustein wird daher zunächst das sehr allgemeine Ziel verbunden, zum Nachdenken über organisatorische Aspekte des Volleyballunterrichts anzuregen und dafür zu sensibilisieren, dass Übungsvorschläge aus der Literatur immer hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit in Bezug auf die eigenen unterrichtliche Rahmenbedingungen (Schülerzahl, Hallensituation, Zeitfaktor, Gerätebedarf u. ä.) zu überprüfen sind (siehe auch das Beispiel im Beitrag "Theoretische Aspekte...." auf S. 2). Bei vielen dieser Vorschläge fragen wir uns oft, wie diese in einer Klasse mit 30 Schülern umgesetzt werden sollen.
Dazu werden kurze Animationen von Übungsabläufen präsentiert, bei denen Teilaspekte aus der Sicht der Autoren problematisch sind und die sich durch geringfügige Veränderungen optimieren lassen. Die Präsentation dieser Beispiele kann nach unseren Erfahrungen durchaus eine intensive Diskussion über generellere Fragen der Organisation des Volleyballunterrichts in Gang setzen.
Anschließend kann eine Alternative geöffnet werden, die nach Meinung der Autoren eine Optimierung der ungünstigen Organisationsform darstellt.
Natürlich sind die aufgezeigten Alternativen nicht als Unterrichtsrezepte zu verstehen, sondern sollen zur Suche weiterer, auf die speziellen Unterrichtsbedingungen zugeschnittenen, Problemlösungen anregen.